ÜBER DAS PROJEKT

Das Staatliches Museum für Bildende Künste A.S. Puschkin setzt auf seiner Website die Publikation eines Internet-Katalogs fort und stellt die Museumssammlung deutscher Graphik des 15. bis 20. Jahrhunderts vor. Die Seite „Deutsche Druckgraphik" besteht aus vier Teilen. Die ersten zwei Bereiche - „Albrecht Dürer und seine Lehrer" sowie „Albrecht Dürer und seine Zeitgenossen" sind der Blütezeit deutscher Graphik gewidmet, die in der Sammlung des Museums in großer Vielfalt und hoher Qualität vertreten ist. Die beiden anderen Bereiche beinhalten chronologisch geordnet Gravüren von Meistern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: "Vom Manierismus bis zum Neoklassizismus" und "Von der Romantik bis zum Ende des 20. Jahrhunderts". Gemäß dem Konzept der Autorin wird auf der Site fast keine Reproduktionsgraphik abgebildet, deren Entwicklung in Deutschland vom 17. bis zum 18. Jahrhundert aufkam, jedoch weniger interessant war als in anderen europäischen Ländern. Insgesamt ist beabsichtigt, mehr als 1000 Graphiken zu platzieren.

Der deutsche Teil der Graphischen Sammlung des Puschkin-Museums für Bildende Künste wurde im Jahr 1862 im Moskauer Rumjanzew-Museum begründet. Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelte sich dieser Bereich dank Schenkungen, Nachlässen und Erwerbungen zu einer der wertvollsten und attraktivsten Sammlungen des Museums. Heute enthält die Sammlung über 22.000 Exponate. Die Moskauer Kollektion, die zweite ihrer Art in Russland nach der Sammlung der Staatlichen Eremitage, umfasst eine Vielzahl von Werken der Meister der deutschen Renaissance. Diese werden im ersten und zweiten Teil der Website präsentiert und lassen sich auch unter der Gesamtbezeichnung "Die Epoche von Albrecht Dürer" zusammenfassen.

Der erste Teil der Website – „Albrecht Dürer und seine Lehrer" – stellt die frühesten deutschen Graphiken vor, die in der Sammlung des Puschkin-Museums für Bildende Künste vertreten sind. Er besteht aus drei Bereichen. Der Hauptteil präsentiert die vollständige Museumssammlung der Graphiken Albrecht Dürers, einschließlich Zweit- und Drittexemplare. Die anderen Bereiche befassen sich mit ausgewählten Gravüren seiner Lehrer – M. Wolgemut und M. Schongauer, sowie mit Kopien der Gravüren Albrecht Dürers von Künstlern unterschiedlicher Länder und Epochen. Die Hauptaufgabe des ersten Teils dieser Website ist es, den Charakter der Sammlung von Dürer-Graphiken im Staatlichen A.S. Puschkin-Museum, deren Wert und Bedeutung aufzuzeigen, die sich nicht nur in der großen Anzahl von Werken des Künstlers begründen lassen, sondern auch mit der Qualität seiner Drucke.

Es ist bekannt, dass die große Popularität der Dürer-Graphiken in Europa zu massenhaften Auflagen führte, und das sowohl zu Lebzeiten des Künstlers als auch nach seinem Tod. Dadurch wurden die Tafeln stark in Mitleidenschaft gezogen, und in den späten Drucken ist eine graue und ausdrucksschwache Tonalität festzustellen, während sich Ausgaben, die zu seinen Lebzeiten entstanden, durch eine höhere Brillanz der Grautöne und präzisere Nuancen des Grau auszeichnen. Die Datierung jedes einzelnen Blatts erfolgt entweder aufgrund eines Wasserzeichens auf dem Papier oder anhand des Zustands der Tafeln, der im Nachschlagewerk Meders angeführt ist.

Die Website richtet sich sowohl an Experten und Sammler als auch an die breite Öffentlichkeit, an Freunde der Druckgraphik, die sich für dieses Genre, seine Techniken und stilistischen Besonderheiten interessieren. Aus diesem Grund gibt es neben Fachinformationen auch Angaben über jede einzelne Graphik, Erklärungen zu den Sujets und Verweise auf die wichtigsten Quellen und Nachschlagewerke.

Die Angaben zu jedem Werk sind wie folgt geordnet: Zuerst sind allgemeine Daten angeben, die sich auf die jeweilige Tafel beziehen, wie Titel, Signatur, Inschrift, Datum und Maße. Dazu gibt es einen Verweis auf Nachschlagewerke. Darauf folgen Informationen zum Druck in der Museumssammlung: Herstellungsdatum, Wasserzeichen auf dem Papier, Herkunft und Inventarnummer. In den Anmerkungen enthalten sind auch die Datierung des Ursprungsblatts, Informationen über andere Museumsdrucke und alle bekannten Orte, an denen sich Tafeln befinden, sowie die Namen der auf der Site vertretenen Künstler, die Stiche von Dürer kopiert haben.

Alle Graphiken von Albrecht Dürer sind sortiert nach deren Techniken, innerhalb dieser erfolgen zuerst Angaben zu den Zyklen und danach Einzelblättern in chronologischer Ordnung. Die Graphiken aus einem Zyklus sind jeweils nach ihren Sujets und nicht in zeitlicher Folge aufgeführt.

Die russische Transkription der Titel der Graphiken wurde dem Katalog von A.A. Sidorow entnommen: der Zeitpunkt der Entstehung der Graphik wurde bei Fehlen einer Datumsangabe mit Hilfe der illustrierten Ausgabe von Bartsch (TIB) bestimmt: Auf vielen Blättern fehlen die Ränder, da diese bereits zu Lebzeiten des Künstlers beschnitten worden sind, daher werden nur die Maße des Abdrucks angegeben. Die erste Ziffer benennt die vertikale, die zweite die horizontale Größe. Sämtliche Maßangaben erfolgen in Millimeter. Wasserzeichen wurden gemäß den Nachschlagewerken von Meder und Briquet entschlüsselt. Befindet sich auf den Graphiken das Zeichen eines Sammlers, wird die gesamte Geschichte des Blattes angeführt. In Fällen, wo dieses nicht vorhanden ist, wird auf das Rumjanzew-Museum verwiesen, woher die Hauptsammlung der Gravüren und Zeichnungen des A.S. Puschkin-Museums für Bildende Künste stammt. Inschriften auf Drucken werden nicht als Faksimile wiedergegeben, sondern nur als genaue Reproduktion.

Die Literaturliste zu Albrecht Dürer beinhaltet allgemeine Arbeiten in russischer Sprache sowie wichtige fremdsprachige Monographien und Abhandlungen, die Dürers Schaffen als Graphiker betreffen.

Sammlung: Abteilung für Druckgraphik und Zeichnung des Staatlichen Museums für Bildende Künste A.S. Puschkin
Projektleiterin: Galina Semjonowna Kislych, leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kustos der Sammlung für deutsche Graphik des 15. bis 20. Jahrhunderts
Umfang: 295 Graphikblätter

The specialists involved in the work on this Project were:

Redakteurin: Larissa Platowa
Korrektor: Juri Kotljar

Englische Übersetzung: Alexej Tereschtschenko
Deutsche Übersetzung: Astrid Volpert, Berlin

Technical director: Vladimir Opredelenov
Designers: Alexander Kizyachenko, Mikhail Ugolnikov
Programmer: Svetlana Kuznetsova
Technical editor, content manager: Yulia Buzina
High-precision digital photo: Artem Beloborodov, Sergey Losev, Dmitriy Losev, Vladislav Sheverdin
Digital processing of images: Svetlana Gershman, Vladimir Kozub, Anna Shutova

Die Autorin bedankt sich bei:
Julia Jewgenjewna Krasnobajewa, leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung für Numismatik des Staatlichen Museums für Bildende Künste A.S. Puschkin, Kustos der Sammlung für westeuropäische Münzen und Medaillen