MICHAEL WOHLGEMUTH (WOLGEMUT, WOLGEMUTH)

1434–1519
Deutschland

Maler, Graphiker, Illustrator, Zeichner

Geboren 1434 in Nürnberg in der Familie des Malers Valentin Wolgemut (er starb ebenda 1519). Nach Weiterweisungen in der Werkstatt des Vaters absolvierte er, wie damals üblich, eine Reise durch die deutschen Länder, um Erfahrung zu sammeln und Bekanntschaft mit der Kunst in anderen Gebieten Deutschlands zu machen. Wahrscheinlich besuchte er während seiner Lehr- und Wanderjahre  die Niederlande. Im Jahr 1465 begann er in Nürnberg, in der Werkstatt des Malers und Illustrators Hans Pleydenwurff zu arbeiten. 1472, nach Pleydenwurffs Tod, heiratete er dessen Witwe und wurde Besitzer der größten Malerwerkstatt in Nürnberg. Namentlich in diese Werkstatt von Wolgemut brachte 1486 der berühmte Verleger und Besitzer einer großen Druckerei, Anton Koberger, sein Taufkind, den 15-jährigen Albrecht Dürer. Dürer blieb bis 1489 in der Werkstatt und bewahrte sein Leben lang Dankbarkeit gegenüber seinem ersten Lehrer.

Wolgemuts Werkstatt arbeitete an  Altarbildern und der Illustrierung sehr bedeutender Publikationen. 1491 kam dort Stefan Fridolins „Schatzbehalter“ heraus, 1493 die „Weltchronik“ Hartmann Schedels (Herausgeber Anton Koberger). An diesem Buch arbeitete Wolgemuts ganze Werkstatt, aber der erste und sein Hauptgehilfe war der Adoptivsohn und Mitbesitzer der Werkstatt Wilhelm Pleydenwurff.