KÜNSTLERN

ÜBER DIE SAMMLUNG

Die Geschichte der Sammlung deutscher Graphik im Staatlichen Museum für Bildende Künste A.S. Puschkin ist eng verbunden mit der Geschichte des Kupferstichkabinetts, das im Moskauer Rumjanzew-Museum 1861 gegründet wurde, als Zar Alexander II. der Stadt Moskau 20.170 Graphiken aus den Doppelbeständen der Eremitage schenkte. Diese Schenkung beinhaltete Werke der bedeutendsten klassischen Graphikkünstler, sodass im Jahr 1862 anlässlich der Eröffnung des Rumjanzew-Museums die erste Ausstellung mit dem Titel "Große Meister der Graphik" organisiert werden konnte. Unter den gezeigten Werken befanden sich auch zahlreiche erstklassige Graphiken von Albrecht Dürer. Sie gehören bis heute zu den besten Drucken dieses Meisters in der Sammlung des Museums.

In den 150 Jahren ihres Bestehens wurde die Kollektion des Kupferstichkabinetts um das 20-fache vergrößtert und umfasst heute etwa 400.000 Drucke, darunter über 22.000 Werke des 15. bis 20. Jahrhunderts von Künstlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Sammlung der Gravüren von Albrecht Dürer im Staatlichen Museum für Bildende Künste A.S. Puschkin umfasst 215 Drucke (121 Holzschnitte, 88 Kupferstiche, zwei Kaltnadelradierungen und vier Ätzungen), sowie eine große Anzahl von Kopien und Drucken aus späterer Zeit. Die Drucke sind von unterschiedlicher Qualität, mehrheitlich aber recht gut. Den Höhepunkt der Sammlung bilden zehn seltene Probedrucke von Holztafeln aus den Zyklen „Das Marienleben", „Die Große Passion"und „Die Apokalypse".

Im Unterschied zu Albrecht Dürer Nachlass ist die Graphikkollektion seiner Lehrer im Puschkin-Museum nur sehr klein. Von 117 Kupferstichen Martin Schongauer befinden sich im Kupferstichkabinett 19 Blätter und einige Kopien von Werken dieses Künstlers. Illustrationen Michael Wolgemut zur „Weltchronik" von Hartmann Schedel sind in der Sammlung des Museums nur in Form von Graphiken vertreten, die aus Büchern entnommen wurden.