RITTER, TOD UND TEUFEL

Eine der drei „Meistergraphiken" Dürers. Es gibt eine Vielzahl von Deutungen dieses Sujets. Manchmal wurden die Ritter als Vertreter einer „unreinen Kraft" betrachtet. Aber die am meisten verbreitete Erklärung des Sujets wird mit dem Traktat des jungen Erasmus von Rotterdam „Enchiridon militis christiani" in Verbindung gebracht. Darin ist die Rede vom zielstrebigen, furchtlosen und der Pflicht ergebenen Kampf, vor dessen Willenskraft und Standhaftigkeit des Geistes die Höllenmächte weichen. Ungeachtet dessen, dass in der Graphik die Symbole des Christentums fehlen, sahen Zeitgenossen Dürers in dem Ritter einen Kämpfer für die Reinheit der Kirche und einen Verteidiger des christlichen Glaubens. Ihn begleiten ein Hund – Symbol der Wahrheit, der Teufel – Symbol der Versuchung und der Tod mit der Sanduhr, der an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Die Höhe des Sandes in der Uhr spricht davon, dass der Ritter Zeit hat für das Vollbringen seiner großen Tat. Gleichzeitig ist der Held der Graphik auch noch ein Jäger, und die Eichenblätter auf dem Kopf und Schwanz des Pferdes versprechen, übereinstimmend mit der existierenden Tradition, eine erfolgreiche Rückkehr von der Jagd. Der Fuchsschwanz an der Lanze des Reiters kann als dessen Trophäe gedeutet werden. Insgesamt sehen die Forscher diese Graphik als Symbol der Lebenstüchtigkeit.