ANTON KOBERGER (KOBURGER)
1440/1445–1513
Deutschland
Holzschneider, Buchdrucker, Verleger, Taufpate von Albrecht Dürer
Geboren 1440/1445 in Nürnberg in der Familie eines Bäckers (gestorben ebenda 1513).
Erstmals ist sein Name in den Nürnberger Bürgerbüchern [Eigenname!] von 1464 genannt. Es ist bekannt, dass er 1470 Ursula Ingram heiratete und seine Druckerei gründete. 1488 wurde Koberger zum Mitglied des Großen Rats von Nürnberg gewählt. Nach Ursulas Tod heiratete er 1491 Margarete Holzschuher, die aus einer reichen Nürnberger Patrizierfamilie stammte. Seit 1504 beschäftigte er sich hauptsächlich mit dem Buchhandel.
A. Kobergers Druckerei war eine der größten nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Laut einigen Mitteilungen arbeiteten dort ungefähr 100 Personen. Das erste Buch wurde 1473 gedruckt und um 1500 waren schon 250 Bücher erschienen. Druckereifilialen gab es in Venedig, Mailand, Paris, Lyon und Wien. Koberger beschäftigte sich auch mit dem Verkauf von Büchern. Er besaß zwei Papiermühlen, was es ihm gestattete, Bücher in hohen Auflagen zu drucken.
In Kobergers Publikationen dominierte die lateinische Sprache, seltener kamen Bücher auf Deutsch heraus. Die Thematik war vielfältig, doch geordnet waren die Bücher nach theologischem, philosophischem, juristischem Inhalt. Schon zu Lebzeiten Kobergers und später unter seinen Nachkommen trugen drei Editionen dem Künstler besonderen Ruhm ein. Das waren „Schatzbehalter“ – ein Buch, geschrieben von dem Franziskanermönch Stefan Fridolin und illustriert in der Werkstatt Michael Wolgemuts; die „Weltchronik“ Hartmann Schedels, auch in der Werkstatt von Wolgemut illustriert; die Ausgabe des Graphikzyklus „Apokalypse“ von Albrecht Dürer.
Nach Kobergers Tod ging die Produktion zurück.1526 wurde die Druckerei geschlossen und 1532 der Buchhandel aufgegeben.