RUMJANZEW-MUSEUM (1862–1924). MOSKAU

Auf Regierungsbeschluss, bestätigt durch den Zaren Alexander II., wurde 1861 die große Sammlung von Büchern, Münzen, Handschriften und anderen ethnographischen und historischen Materialien aus der Kollektion des Grafen N.P. Rumjanzew (1754–1826) von St. Petersburg nach Moskau überführt und im P.J. Paschkow-Haus in der Wolchonka, gebaut nach dem Entwurf des Architekten W.I. Bashenow, untergebracht. Im Mai 1862 wurde hier ein Museum eröffnet. Zuerst hieß es Moskauer Öffentliches Museum und Rumjanzew-Museum. Im Jahr 1869 wurde es in die Moskauer Museen: Öffentliches und Rumjanzewsches umbenannt, 1913 in Kaiserliches Moskauer und Rumjanzew-Museum und nach dem Februar 1917 in Staatliches Rumjanzew-Museum. In den ersten Jahren verband das Museum alle öffentlichen Moskauer Sammlungen und bestand aus acht Abteilungen: Handschriften und seltene Bücher, Bibliothek, Schöne Künste und Altertümer, Christliche Altertümer sowie das mineralogische, das zoologische, das numismatische und das ethnographische Kabinett. Mit der Zeit wurden das mineralogische und das zoologische Kabinett in die Moskauer Universität überführt. Zum Jahr 1900 enthielt das Museum fünf Abteilungen: die Bibliothek, die Abteilung Handschriften und slawische Altdruckbücher, die Abteilung Schöne Künste und Klassische Altertümer, die Ethnographische Abteilung und die Abteilung Altertümer.

Lugt markNach 1917 begann das schnelle Wachstum aller Kollektionen. Die Räume verkrafteten den vollen Umfang an Denkmalen nicht mehr und so wurde 1922 der Beschluss gefasst, die Sammlung der Gemälde der westeuropäischen Meister in das 1912 eröffnete Museum der Schönen Künste in der Wolchonka zu übergeben, wo schon die Kollektion der Zeichnungen aus der Sammlung S.W. Penski aufbewahrt wurde. 1924 erging ein Beschluss des Kollegiums von Glawnauka (Hauptverwaltung für Wissenschaftsfragen des Narkompros) über die Schließung des Rumjanzew-Museums. Alle seine Sammlungen wurden auf andere Museen verteilt, im Paschkow-Haus beließ man nur die Bibliothek, die in Russische Öffentliche Lenin-Bibliothek umbenannt wurde.